…. mit den Tieren und der Natur leben und Butter machen
Früher hielt jeder Bauer Kühe. Für die Milchwirtschaft lässt sich jeder Hang und jede Almwiese nutzen. Flächen, die für den Getreideanbau vielfach nicht geeignet sind. Die Bauern verarbeiteten die Milch zu Butter, Schmalz, Käse und Topfen, hauptsächlich für den Eigenbedarf. Auf Vorrat produzierten nur die Senner*innen auf den Almen.
Schemel: Jahrhundertelang wurden die Kühe von Hand gemolken. Auf vielen Almen gibt es auch heute noch keine Melkmaschinen. Die Melker*in sitzt auf dem Schemel und streift mit den Händen die Zitzen aus. Melken will gelernt sein! Sieb: In das Sieb wurde ein feinmaschiges Tuch gelegt, durch das die Milch geseiht wurde. Milchschüssel: Die Milch wurde in Schüsseln geleert. An der Oberfläche setzt sich eine dicke Rahmschicht ab, aus der Butter gemacht wird. Rahmmesser – Rahmkübel – Butterfass: Bevor der Rahm zu Butter verarbeitet wird, muss der Rahm lange genug stehen, damit die Milchsäurebakterien den Milchzucker in Milchsäure verwandeln. Erst dann darf der Rahm zu Butter weiterverarbeitet werden. Der entstandene Rahm wurde mit dem Rahmmesser abgestrichen und in einen Rahmkübel gefüllt. Sobald genug saurer Rahm gesammelt war, wurde er in das Butterfass geleert und mit Rührschaufeln zu Butter geschlagen. Es geht darum, Buttermilch, Wasser und Luft aus der Butter zu bringen, damit sie länger haltbar ist. Melk- und Buttergeräte wurden häufig beschnitzt oder bemalt. Ein verziertes Rahmmesser war eine beliebte Liebesgabe für die umworbene Sennerin. Butterform – Rollmodel: Die Butter wurde in ein- oder mehrteilige Formen gefüllt und bekam dadurch eine Verzierung mit Blumen, Tieren oder religiösen Symbolen. Mit Hilfe der Rollmodel konnte die Butter ebenso verziert werden. Irdener Schmalztopf: Da sich Butter nicht wochenlang frisch halten ließ, wurde Butter ausgekocht und das dabei entstehende Butterschmalz in Schmalztöpfe gefüllt. Dieses Schmalz wurde kühl gelagert und zum Backen verwendet.
Ein großer Wunsch von mir ist, einmal als Sennerin auf einer Alm zu arbeiten. Ich habe mir sagen lassen, dass drei Monate dafür einzurechnen sind. Keine Ahnung, wann ich mir diesen Wunsch erfüllen kann. Vielleicht finde ich eine Almbetreiber*in, die mit einer dreiwöchigen Mithilfe einverstanden ist. Für mich wäre diese Zeit schon ein sehr großes Geschenk.