Votivbilder als gemalte Bitten und Danksagungen
Votivbilder sind kleinformatige Bildwerke, die auf Holz, Leinwand, Blech, Papier oder hinter Glas gemalt wurden. Es gibt sie seit dem Spätmittelalter bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Votivbilder beinhalten den Bittenden oder Dankenden den sogen. Votanten, den Anlass der Votation und die angerufene höhere Gewalt.
Das Bild ist meist mit „ex voto“, das heißt „wegen eines Gelübdes“, und einer Jahreszahl versehen. Votum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet das Gelübde, das Gebet, der Wunsch. Die Bilder wurden teils selbst, großteils am Wallfahrtsort von Berufsmalerern oder Handwerkern gemalt.
Die Votivbilder erzählen von Verzweiflung, Glaube und Hoffnung. Die Inhalte sind naive bildliche Darstellungen zu Krankheiten, Unfällen, Naturgewalten und allgemein schweren Zeiten wie Kriege und Epidemien. Sie sind Zeugen von Demut und Dankbarkeit. Jedes Bild steht für ein Schicksal, das einer angerufenen Himmelsmacht anvertraut wurde.
Die Votivbilder zeichnen sich durch Flächenhaftigkeit, oftmaliges Fehlen der Perspektive und unrealistische Größenverhältnisse aus. Texte erzählen über Beteiligte, geben genauer Auskunft über das Schicksal und verraten mehr über das Denken und Fühlen der Menschen von damals.
Sogar Künstler des Expressionismus wie der Künstlergruppe „Der blaue Reiter“ beschäftigten sich mit Votivbildern.