Schrank im Knochenbarock
Der Weichholzschrank ist kunstgeschichtlich ein Musterbeispiel für den Übergang vom Barock zum Klassizismus. Die Art des Gesimes und der Füllungen deuten auf das Barockzeitalter hin – beides jedoch nicht üppig wie im Hochbarock, sondern elegant. Dem Klassizismus sind die schlanke Form des Korpus, die Pilaster an den Lisenen, die Form der Schlüssenblätter und Füße zuzuordnen. Sogar an der hinteren Kante der Seitenwände wurden Pilaster appliziert. Die Bezeichnung „Knochenbarock“ geht auf die Form der Füllungen zurück. Der Schrank an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert ist in seiner Gesamtheit ein eleganter Entwurf. Wenn ich ein Möbel mit dem Prädikat „hübsch“ auszeichnen möchte, dann ist es bei diesem Knochenbarockschrank wirklich angebracht.